23. Mai 2024
Das Projekt mit einer Laufzeit von acht Monaten wird im Fachgebiet Kriminologie und interdisziplinäre Kriminalprävention der Deutschen Hochschule der Polizei durchgeführt.
Der Meinungsfreiheit kommt im demokratischen Verfassungsstaat eine besondere Rolle zu. Sie ist als „eines der vornehmsten Menschenrechte überhaupt“ (BVerfGE 7, 198) unbedingt zu schützen. Doch stößt sie zumindest dort an ihre Grenzen, wo Freiheitsrechte Dritter berührt werden – etwa bei diskriminierenden Aussagen, die die Menschenwürde verletzen.
Im Rahmen des Projekts wird ein vielfältiges pädagogisches Angebot für junge Menschen zwischen 14 und 19 Jahren entwickelt. Mit dessen Hilfe kann sich die Zielgruppe niedrigschwellig mit der Bedeutung und den Grenzen der Meinungsfreiheit auseinandersetzen. Die Teilnehmenden werden für implizite Vorurteile und Stereotype sensibilisiert, die häufig das Fundament für menschenfeindliche Aussagen bei der Inanspruchnahme einer missverstandenen Meinungsfreiheit bilden.
Dazu sollen verschiedene Angebote entstehen: Während eine didaktische Toolbox Lehrkräften sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren den Einsatz in Schulklassen und Gruppen ermöglicht, bietet ein Online-Portal multimediale Angebote für die individuelle Nutzung jederzeit und von überall. Hinzu kommen interaktive Workshops mit Jugendlichen während der Projektlaufzeit.
Das Projekt wurde von Prof. Dr. Thomas Görgen und Tihomir Vrdoljak im Fachgebiet Kriminologie und interdisziplinäre Kriminalprävention entwickelt. Der Projektstart erfolgte im Mai 2024. Beendet wird das Projekt im Dezember 2024. Die Initiatoren freuen sich sehr, dass das Vorhaben vom BMBF gefördert wird. Durch die Verknüpfung von Ansätzen aus der Wissenschaftskommunikation mit der Forschung zur pädagogischen Prävention gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sollen wertvolle Impulse und Materialien für die praktische Bildungsarbeit mit jungen Menschen entwickelt werden, so skizzieren Prof. Dr. Thomas Görgen und Tihomir Vrdoljak ihren Projektansatz.
Am 16. und 17. Mai 2024 wurde das Projekt im Bundesministerium für Bildung und Forschung in Berlin beim Vernetzungstreffen der Förderprojekte im Wissenschaftsjahr 2024 bereits vorgestellt.
Das Thema des Wissenschaftsjahres 2024 ist Freiheit. Denn sie ist von grundlegendem Wert und heute in lange nicht vorstellbarer Weise bedroht. Zwei bevorstehende Jahrestage unterstreichen ihre Bedeutung für Deutschland: 75 Jahre Grundgesetz und 35 Jahre Mauerfall.
Das Wissenschaftsjahr 2024 beschäftigt sich daher mit verschiedenen Dimensionen von Freiheit. Was genau ist Freiheit? Hängen Freiheit und Demokratie zusammen? Wo fängt Freiheit an? Mit vielfältigen Angeboten zum Mitmachen bietet das Wissenschaftsjahr einen Rahmen, um generationenübergreifend über Freiheit, ihren Wert und ihre Bedeutung zu diskutieren – miteinander und mit der Wissenschaft. Über Freiheit von heute, morgen und weltweit.
Das Wissenschaftsjahr ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD).
Weitere Informationen
Ansprechperson des Projekts
Tihomir Vrdoljak
measuredhpolde
02501 806 837
Pressestelle Deutsche Hochschule der Polizei (DHPol)
Dr. Mechthild Hauff
pressestelledhpolde
02501/806-210