Das Projekt
Immer wieder sind Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte in ihren Einsatzfahrzeugen einer besonderen Gefährdung ausgesetzt, welche sich in Bewurf mit Gegenständen, Attacken mit Schlagwerkzeugen oder sogar dem Einsatz von Schusswaffen manifestiert. Zum Schutz der Insassen werden die Einsatzfahrzeuge je nach Bedarf mit widerstandsfähigen Polycarbonat-Scheiben ausgerüstet, welche allerdings nur eine begrenzte Verwendungsdauer aufweisen und regelmäßig ausgetauscht werden müssen. Zudem können gepanzerte Sicherheitsverglasungen bei längerer Exposition visuelle Belastungsreaktionen (z.B. Kopfschmerzen) bei den Fahrzeuginsassen auslösen.
Das Ziel des Kooperationsprojektes LeiPa ist die Entwicklung einer – den Polycarbonat-Scheiben überlegenen – Verbundsicherheitsfolie, die wie eine leichte Panzerung wirkt, wenn sie mit der Glasscheibe oder Karosseriefläche auf Fahrzeugen verklebt wird.
Zur wissenschaftlichen Evaluation der Sicherheitsfolie werden empirisch fundierte Bewertungstools entwickelt, welche die Beurteilung kognitionspsychologischer Aspekte (z.B. die visuell-kognitive Belastung der Fahrenden sowie die Wahrnehmbarkeit der Sicherheitsfolie von Dritten ) ermöglichen. Zum experimentellen Einsatz kommen hierbei innovative Eye-Tracking Systeme und ein adaptiver Fahrsimulator. Die Erkenntnisse der wissenschaftlichen Evaluation fließen iterativ in die Optimierung der leicht gepanzerten Fahrzeugteile ein.