15. Juli 2024
Erstmalig bot die DHPol gezielt Frauen in Führungspositionen in der Polizei mit dieser Fortbildung die Möglichkeit Netzwerke zu bilden, Beispiele aus dem eigenen Führungsalltag zu teilen und zu diskutieren und sich weiterzubilden. Polizeidirektorin Claudia Völkel, Lehrbeauftragte für besondere Aufgaben im DHPol-Fachgebiet Führung in der Polizei und Organisatorin der Veranstaltung, erklärt: "Führungskräfte in der Polizei stehen alle vor ähnlichen fachlichen Herausforderungen und müssen ein bestimmtes Maß an Qualifikationen und Motivation aufweisen, um die entsprechenden Positionen zu bekleiden. Auf dieser Ebene unterscheidet sich Führung durch Frauen oder Männer nicht. Fakt ist jedoch, dass Frauen in Führungspositionen in der Polizei noch immer unterrepräsentiert sind. Uns war es daher wichtig, das Thema mit dieser Fortbildung in den Fokus zu nehmen und den Teilnehmerinnen eine gezielte Netzwerkmöglichkeit zu bieten." Initiiert wurde die Idee zum Fortbildungskonzept durch Stefan Mayer, Leiter des Fachgebiets Führung in der Polizei.
Fachvorträge lieferten Impulse
Den Blick auf die (kultur-) historische Perspektive bot Dr. Haydée Mareike Haass, Vertretungsprofessorin und Leiterin des DHPol-Fachgebiets Polizeigeschichte und Politische Bildung. In ihrem Vortrag "Von Weimar bis in die 1970er Jahre – Frauen bei der Polizei" ging sie auf die sich verändernde Rolle, internationale Einflüsse und damit einhergehende öffentliche Darstellungen und Repräsentationen von Geschlechterrollen bei Polizei und Gesellschaft ein.
Zusammen mit Referentin Sabine Wohlrab gingen die Teilnehmerinnen zudem der Frage "Führen Frauen anders?" nach, um im Anschluss festzustellen, in welcher Situation welche Verhaltensweise im Selbstmarketing gewinnbringend eingesetzt werden könnte.
Netzwerkbildung für Verwaltungs- und Polizeivollzugsbeamtinnen in Führungspositionen
Die Teilnehmerinnen bildeten eine große Bandbreite der Funktionen im höheren Dienst ab. Wenngleich der thematische Austausch breit gefächert war, einte ein Thema alle: Die Vereinbarkeit von Karriere und Privatleben. Entweder aus der individuellen Perspektive, mindestens jedoch aus der Vorgesetztenperspektive als eine Herausforderung, die bei Mitarbeitenden und damit innerhalb der Teams gelöst werden muss. Hierzu zählten die Fragen nach Führung in Teilzeit, vollzeitnahe Führung oder Topsharing als mögliche Modelle, die Pflege von Angehörigen und darüber hinaus die Frage danach, wie Frauen in jüngeren Generationen für die Übernahme von Führungsfunktionen motiviert werden können.
Eine Fortführung des Formats "Frauen in Führungsfunktionen" ist für 2025 vorgesehen.