30. Juli 2025
Das Seminar wurde inhaltlich gestaltet von den Fachgebieten Kriminalistik – Grundlagen der Kriminalstrategie unter Führung des Leitenden Kriminaldirektors Matthias Lapp, sowie dem Fachgebiet Kriminalistik – Phänomenbezogene Kriminalstrategie unter Leitung von Kriminaldirektor Joachim Faßbender und durch Florian Bonensteffen, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der DHPol.
Internationaler Austausch an der DHPol
Insgesamt kamen 27 Expertinnen und Experten aus 16 europäischen Ländern für die Fortbildung an der DHPol in Münster zusammen – darunter Fachkräfte aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn und Zypern. Die Veranstaltung bot ein intensives Arbeitsprogramm zu einem hochaktuellen Thema, welches die internationale Polizeiarbeit entscheidend prägt: der Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Strafverfolgung.
Das Seminar wurde von der European Union Agency for Law Enforcement Training (CEPOL) angeboten, dem Netzwerk einzelstaatlicher Ausbildungseinrichtungen für hochrangige Führungskräfte der Polizeidienste der Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Die DHPol ist für Deutschland die offizielle Mitgliedseinrichtung im CEPOL-Netzwerk. Ziel der internationalen Fortbildung war es, die grenzüberschreitende polizeiliche Zusammenarbeit im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu stärken und praxisrelevantes Wissen zur Anwendung von KI-Modellen in Ermittlungsverfahren zu vermitteln.
Versierte Referierende liefern umfassende Perspektiven auf KI
In einer Mischung aus Fachvorträgen, Gruppenarbeit und praktischen Workshops standen folgende Themen im Mittelpunkt:
- Regulierung von KI in den Herkunftsländern der Teilnehmenden
- Rechtlicher Rahmen in der EU: EU Artificial Intelligence Regulation Act (AI Act)
- Falschinformationen und Desinformation: Wissenschaftliche Perspektiven und Werkzeuge zur Bekämpfung
- KI-Lösungen für Strafverfolgungsbehörden
- Ethik und Künstliche Intelligenz
- Arbeiten mit KI-Plattformen: Analyse von Anwendungsfällen und praktische Übungen
Die Teilnehmenden tauschten sich intensiv über nationale rechtliche Rahmenbedingungen, technologische Entwicklungen und ethische Herausforderungen aus und erarbeiteten gemeinsam mögliche Handlungsansätze für eine verantwortungsvolle und effektive Nutzung von KI in der polizeilichen Praxis.
Einen besonderen Schwerpunkt nahm das Forschungsprojekt VIGILANT (Vital IntelliGence to Investigate ILlegAl DisiNformaTion) ein, an dem die beiden Kriminalistik-Fachgebiete der DHPol beteiligt sind. Das VIGILANT-Projekt soll mit seinen Ergebnissen Polizeibehörden beim Umgang mit Desinformation und anderen problematischen Online-Inhalten unterstützen.